Donnerstag, 14. April 2016

Reiche ich aus? Was es heißt eine gute Mutter zu sein.

40 Wochen plus minus trägst du dein Baby im Bauch. Du bist voller Gefühle, die du kaum beschreiben kannst. Da ist Freude, Trauer, Wut, Verhaltenheit und so so so viel Liebe für einen kleinen Menschen, von dem du nicht mal weißt, wie er aussieht. Und natürlich malst du dir aus, wie es mit Baby sein wird.
Du stellst dir vor, wie du stillend in der Ecke im Kinderzimmer sitzt, die du mit deinem Partner so schön hergerichtet hast, und dein friedliches Baby liebevoll anschaust. Du stellst dir vor, wie du dein Gesicht in den wohlig duftenden Nacken deines schlafenden Babys vergräbst, vorsichtig, damit es nicht aufwacht. Und du malst dir aus, wie ihr glücklich und bis über beide Ohren grinsend euren Kinderwagen durch den Park schiebt. Ja, so in etwa könntest du dir das vorstellen.

Und dann kommt der Moment, an dem das Baby da ist. Ihr seid voll unbändiger Liebe und wollt gemeinsam die erste Zeit genießen. Es ist schön. Aber auch anstrengend. Oft ganz anders, als ihr es euch vorgestellt habt.
Das Baby weint viel, oder möchte nicht schlafen. Ihr fühlt euch überfordert und irgendwann seid ihr von euch selbst genervt, weil ihr die Situation nicht so meistert, wie ihr es euch wünscht. Oder es kracht vielleicht zwischen euch und eurem Partner. Und von allen Seiten regnet es gute Ratschläge - Ratschläge, die vielleicht gut gemeint sind, aber dazu führen, dass ihr euch noch schlechter fühlt.

Es gibt Momente, in denen ihr zweifelt, ob ihr eine gute Mutter seid und ob ihr eurem Baby all die Liebe gebt, die es braucht. Müsste es vielleicht heute eine wärmere Jacke an haben? Hättet ihr vielleicht doch lieber das Tragetuch nehmen sollen satt des Kinderwagens? Hättet ihr das Baby vielleicht doch noch nicht zu den Großeltern geben sollen, damit ihr einen entspannten Abend zu zweit verbringen könnt? Solltet ihr vielleicht doch lieber noch länger stillen? Ist die Partynacht neulich vielleicht doch noch zu früh gewesen? Hat das Kind zu wenig Spielsachen? Zu viele? Ist es überfordert? Unterfordert?

Ich habe mir viele Fragen gestellt und so oft an mir selbst gezweifelt. Manchmal glaube ich, dass ich mein größter Kritiker bin. Aber dann versuche ich mir eins ins Gedächtnis zu rufen: 
Ich tue immer das für den Moment Bestmögliche! Auch wenn ich manche Dinge rückblickend vielleicht anders machen würde, in den Situationen, in welchen ich eine Entscheidung traf, war ich eine gute Mutter. Ich habe nach den Bedürfnissen meines Kindes gehandelt und das getan, was mir möglich war, damit mein Baby zufrieden und glücklich ist.
Das möchte ich allen Müttern da draußen mit auf den Weg geben: ihr seid gut genug! Zweifelt nicht an euch. Ihr macht das wirklich großartig. Egal was ihr tut, ihr trefft eure Entscheidungen in nur einem kleinen Moment, manchmal einem Wimpernschlag. Und das ist gut und richtig so. Denn ihr trefft sie mit dem Herzen und mit all der Liebe, die ihr für eure Kinder im Herzen habt! Und genau das heißt, eine gute Mutter zu sein.

Eure Jasmin

Wenn ihr euch gerne mit anderen Müttern austauschen wollt, schaut doch gerne mal bei mamiweb vorbei. Dort findet ihr Artikel zu allen möglichen Themen. 

2 Kommentare:

  1. Genau diese Worte habe ich gerade gebraucht! Danke dir!!! Unser Kleiner ist gerade 9 Wochen alt und du hast mir total aus der Seele gesprochen.
    Liebste Grüße
    Kristina

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    1. Liebe Kristina, alles Liebe dir und danke für dein tolles Feedback!

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